Dienstag, 23. März 2010

Sieg für meinen Zimmerkumpel Josef "Beni" Benetseder

Hallo zusammen!

Am Sonntag stand das erste Tschibo Cup Rennen der Saison in Leonding am Programm. Obwohl im restlichen Österreich wunderschön, präsentierte sich fast schon traditionell bei diesem Rennen der Regen pünktlich zum Start. Es war zwar ein bisschen wärmer als letztes Jahr, trotzdem kann ich diesem Rennen bei diesem Wetter nichts abgewinnen. Wir mussten 7 Runden auf einem hügeligen aber nicht allzu schweren Rundkurs bewältigen. Da wir mit einer sehr starken Mannschaft am Start standen, gab es für uns nur ein Ziel, der Sieg. Am meisten motiviert waren natürlich unsere Oberösterreicher im Team, Josef Benetseder und Dominik Hrinkow. In der 3. Runde konnte sich dann eine 15 Mann starke Spitzengruppe mit meinen Teamkollegen Josef Benetseder und Reto Hollenstein lösen. Da wir 2 unserer Siegfahrer in der Spitzengruppe hatten war für mich eigentlich der Tag vorbei. Obwohl ich noch immer ein bisschen die Verkühlung von Malaysia spürte, fühlten sich meine Beine sehr gut an. In den letzten 2 Runden wollte ich dann, da das Rennen sowieso schon entschieden war, meine Form noch ein bisschen testen und attackierte ein paar mal. Ich konnte mich am Berg vom Feld absetzten und ein paar Fahrer schließen später zu mir auf. Schlussendlich wurde ich 19. Mit meinem jetzigen Formzustand bin ich sehr zufrieden und ich hoffe, dass sich das in den nächsten Rennen wiederspiegelt.
Viel wichtiger an diesem Tag war aber der Sieg meines Freundes Josef Benetseder. Ich freue mich wirklich vom ganzen Herzen mit ihm und wenn es sich einer verdient hat das gelbe Führungstrikot überzuziehen, dann er.
In der nächsten Woche werde ich nochmal einen harten Trainingsblock einschieben, bevor es dann zur Settimana Lombarda und der Türkei Rundfahrt geht.

bis dann

Freitag, 19. März 2010

Teampräsentation Vorarlberg Corratec

Hallo zusammen!


Die Rückreise aus Malaysia war eine ziemliche Tortur. Da wir beim Rückflug einige Stunden Turbulenzen hatten, glich das Flugzeug mehr einer riesigen Toilette als irgendetwas anderem. Obwohl mir während des ganzen Fluges nie übel wurde, hat mich die Rückreise wie allen anderen auch ziemlich fertig gemacht, da wir doch bei 40 Grad in den Flieger einstiegen und bei -10 Grad wieder raus kamen. Die darauf folgenden Tage bin ich jeden Tag so um die 16 Stunden geschlafen. Danach konnte ich wieder mit dem Training beginnen. Am Dienstag und Mittwoch standen dann vom Team Corratec aus, Fotoshooting und Teampräsentation auf dem Programm. Die Fotos sind so glaube ich nicht schlecht geworden. Auch die Teampräsentation war eines Professional Teams würdig. Am Sonntag geht es nun zum Eröffnungsrennen nach Leonding. Wir sind mit einer extrem starken Mannschaft am Start, also gibt es nur ein Ziel, den Sieg nach Vorarlberg zu holen.

Mittwoch, 10. März 2010

Heiß,Heißer, Kuala Lumpur

Zum letzten Mal sind wir heute zur Startlinie der diesjährigen Tour de Langkawi gerollt. Schon beim Start um 11:00 Uhr zeigte das Thermometer „angenehme“ 37 Grad an. Wie jeden Tag wurde gleich Vollgas attackiert, doch auf den ersten hügeligen 60 Kilometern konnte sich keine Gruppe absetzen. Mir ging es im Vergleich zum Vortag ein wenig besser und so probierte ich es, mich in einer Spitzengruppe zu zeigen. Ich konnte mich mit fünf anderen Fahrern nach 60 Kilometern absetzen.

Da eigentlich jede wichtige Mannschaft in der Gruppe vertreten war, hatte ich, als der Abstand auf zwei Minuten anwuchs die Hoffnung, dass wir vielleicht den Etappensieg unter uns ausmachen würden. Doch die australische Nationalmannschaft und das ISD-Team holten uns drei Runden (15km) vor dem Ziel ein. Auf den Schlussrunden rund um die Petronas Towers in Kuala Lumpur herrschte eine atemberaubende Stimmung. Tausende Menschen am Streckenrand ließen Tour de France- Feeling aufkommen.

Nachdem meine fünf Mitstreiter und ich eingeholt wurden, versuchte es mein Teamkollege René Weissinger mit einem Husarenritt. Aber auch er wurde 2 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt. Für unser Team musste dann wieder Sprinter Rene Haselbacher die Kohlen aus dem Feuer musste holen. Und er tat es eindrucksvoll mit dem dritten Platz.

Für unser Team war es wirklich ein würdiger Abschluss dieser Rundfahrt. Wir waren oft in Spitzengruppen vertreten und “Hasi” war in jedem Massensprint zur Stelle. Sofort nachdem ich den Zielstrich überfuhr, erfuhr ich dass ich zur Dopingkontrolle gelost worden war. Es war mir klar, dass ich durch die extrem heißen Temperaturen sicherlich ein wenig brauchen würde, um genug Flüssigkeit getrunken zu haben, damit ich die Probe würde abgeben können. Es dauerte zwei Stunden, bis ich endlich in einem 50 Grad heißen Wohnwagen meine Urinprobe abgeben konnte. Meine Betreuer lachten sich zu Tode, als ich wie nach einem Saunagang schweißüberströmt aus dem Wohnwagen stieg!

Resümierend kann ich sagen, dass die Rundfahrt extrem gut organisiert war und es Spaß gemacht hat, hier in Malaysia Radrennen zu fahren. Ich persönlich hatte mir natürlich ein bisschen mehr bei der Bergankunft an den Genting Highlands vorgenommen, aber im ersten Saisoneinsatz funktioniert halt nicht immer alles nach Plan. Leider steht auch in Österreich mal wieder ein Zahnarztbesuch für meine Weißheitszähne an. Für meinen Formaufbau war diese Rundfahrt jedenfalls perfekt. Ich konnte viele wichtige Rennkilometer sammeln und zusätzlich auch schon Bräune tanken. Jetzt steht aber noch eine elend langer Transfer in die verschneite Heimat auf dem Programm.

Nach ein paar Regenerationstagen zu Hause folgt nächste Woche unsere Teampräsentation. Bevor es dann bei mir mit den nächsten Renneinsätzen wie Tschibo Cup Leonding, Settimana Lombarda und Türkei-Rundfahrt weitergeht.

bis bald
christoph

Samstag, 6. März 2010

Auf einmal gingen die Lichter aus!

Als wir heute Morgen die 120 Kilometer vom Hotel zum Start ins Regierungsviertel fuhren, traute ich meinen Augen nicht, denn es regnete in Strömen. Zum Glück kam pünktlich zum Start die Sonne wieder hervor. Nachdem sich meine Weißheitszähne diese Nacht zurückhielten und ich zum ersten Mal seit ein paar Tagen wirklich gut schlafen konnte, ging ich frohen Mutes in die Königsetappe der heurigen Tour de Langkawi.

Vom Start weg setze sich das ISD-Team an die Spitze des Feldes und kontrollierte das Rennen bis zur ersten Bergwertung, an der mein Teamkollege Silvere Ackermann attackierte und einen 30 Kilometer langen Alleingang startete. Danach begann die Anfahrt zu den Getting Highlands durch ein langes etwa 4-5% steiles Tal. Ich fühlte mich wirklich gut und konnte problemlos das von den Mannschaften ISD und South Africa angeschlagene Tempo mitgehen.

Nach einer kurzen Abfahrt nahm ich in dem auf ca. 30 Mann geschrumpften Feld den Anstieg zu den Highlands in Angriff. Obwohl ich mich nicht so schlecht fühlte, wurde mir durch die extreme Hitze und Luftfeuchtigkeit plötzlich schwarz vor den Augen und ich fuhr nur noch in Schlangenlinien hoch. Ich brauchte 5 Kilometer, um mich wieder halbwegs zu erholen.

So etwas habe ich wirklich noch nie erlebt. Ich habe sogar kurz überlegt abzusteigen und mich kurz in die Wiese zu legen, um wieder ein wenig zu Atem zu kommen. Schlussendlich habe ich mich auf den 48. Platz hochgekämpft. Hervorragend gefahren ist mein Zimmerkollege Josef Benetseder, der den 14 Platz erreichte. Auch meine Landsleute vom Footon-Team, Markus Eibegger und Matthias Brändle, vertraten die österreichischen Farben ausgezeichnet, denn beide fuhren unter die Top Ten. So, jetzt werde ich versuchen, mich ein bisschen zu erholen, um morgen mit René Haselbacher nochmals im Massensprint anzugreifen.

Bis morgen

Christoph

kurz und knackig

Bei mir und meinem Zimmerkollegen Josef “Beni” Benetseder läuteten heute schon um 6:00 Uhr morgens die Wecker, denn um 9:00 Uhr war der Start zur 5. Etappe. Der frühe Start und die Kürze der Etappe (111 km) haben aber den Vorteil, dass man den ganzen Nachmittag für sich hat. Es war allen im Feld klar, dass es wie immer auf kurzen Etappen ein sehr schnelles Rennen werden würde.

Gleich am Start konnte sich eine 14-köpfige Spitzengruppe mit meinem Teamkollegen René Weissinger lösen. Es begann dann ein richtiges Verfolgungsrennen zwischen der Spitzengruppe und in dem von ISD angeführten Hauptfeld. Nach ca. 35 km hieß es dann wieder Feld geschlossen und die Attacken begannen von Neuem.

Danach setzen sich zwei Fahrer ab und es herrschte kurz Ruhe. Man konnte endlich mal seine Flaschen wieder auffüllen. Doch nur kurze Zeit später gab es neue Attacken, und in einer dieser Fluchtgruppen fanden auch Silvere Ackermann und ich Unterschlupf. Nach ein paar Kilometern wurden wir wieder eingeholt. Im extrem hektischen Finale versuchten wir René Haselbacher wieder gut zu positionieren. Rene holte dann schließlich mit einer super Sprintleistung den ersehnten Podiumsplatz für unser Team und wurde Dritter.

Morgen steht nun die für die Gesamtwertung entscheidende Bergetappe auf dem Programm. Es geht zu den Getting Highlands hinauf. Hasi sagte, der Anstieg wäre so schwer sein wie der Großglockner. Ich werde auf jeden Fall so lange wie möglich versuchen, an der Spitze dran zu bleiben und dann sehen, was am Schluss herausspringt.

Ich glaube auch, dass die Asiaten morgen für eine Überraschung am Berg gut sind. Für die ist es ja das Saisonhighlight, und man merkt, dass sich jeder von ihnen gut darauf vorbereitet hat. So, jetzt freue ich mich erstmal auf einen ruhigen und relaxten Nachmittag. Ich werde versuchen, ein bisschen zu schlafen, da ich letzte Nacht nicht besonders gut gepennt habe. Leider wollen meine Weißheitszähne gerade in Malaysia das Licht der Welt erblicken. Hoffentlich beruhigen sie sich bald wieder.

Bis morgen

Christoph

Freitag, 5. März 2010

Aus dem Dschungel in den Dschungel

Nachdem wir die ersten drei Etappen entlang der Küste gefahren sind, ging es heute zum ersten Mal ins Landesinnere. Dass wir uns hier mitten im Dschungel befinden, haben wir gestern schon beim Abendessen gemerkt, als ein Affe über unseren Köpfen auf den Bäumen herumturnte.

Auch heute ging es wieder von Kilometer 0 an zur Sache. Ständige Attacken und Konterattacken waren an der Tagesordnung. Mein Teamkollege Silvere Ackermann konnte sich dann schließlich mit einem Fahrer aus Malaysia absetzen, so dass im Feld Ruhe einkehrte. Silvere zeigte eine sehr starke Leistung. Der Fluchtversuch, bei dem er auch zwei Punkte für die Bergwertung sammelte, wurde erst fünf Kilometer vor dem Ziel vom heranstürmenden Feld gestoppt.

Im sehr hektischen Finale, das von vielen Beinahe-Stürzen geprägt war, konnten die beiden Renés (Haselbacher und Weissinger) den fünften Platz und neunten Platz ersprinten. Und ich muss jetzt auch meinen kurzen Bericht beenden, denn wir sind jetzt gerade vor dem Hotel angekommen. Ich freue mich schon auf eine kalte Dusche, bevor es dann morgen wieder in den Dschungel geht.

Bis morgen

Christoph

Donnerstag, 4. März 2010

Durch das Buschfeuer hindurchgerast

Auch heute stand wieder eine Flachetappe bei extremer Hitze auf dem Programm. Wie die meisten anderen Fahrer wollte auch ich mein Glück in einer Fluchtgruppe versuchen. Gleich vom Start weg begannen die Attacken.

Da momentan in Malaysia Trockenzeit herrscht, gibt es links und rechts der Straße oft Buschbrände. Einer dieser Brände „verursachte“ heute nach ca. 20 Kilometern einen Massensturz. Als rechts ein paar Feuerwehrleute das Feuer bekämpften, konzentrierten sich einige Fahrer mehr auf das Feuer als auf die Straße, und so kamen sie mit dem Asphalt in Kontakt. Zum Glück war keiner von unserem Team in diesen Sturz verwickelt.

Nach unzähligen erfolglosen Attacken und einem Schnitt von knapp 50 km/h auf den ersten 70 Kilometern konnte sich ein Fahrer vom Feld absetzen. Ca. 20 Kilometer vor dem Ziel wurde er eingeholt und das Spiel begann von Neuem. Die letzten 20 Kilometer ähnelten einer Achterbahnfahrt durch den Dschungel. Ständig wurde attackiert, aber meine Teamkollegen und ich schafften es, dass sich keine Gruppe ohne unsere Beteiligung davon machen konnte.

Im Finale hieß es dann volle Unterstützung für René Haselbacher. Das Team hat wirklich hervorragend gearbeitet und alles gegeben, um ihn in Position zu bringen. Das Anfahren für René war diesmal viel eingespielter als noch auf der 1. Etappe. Schlussendlich sprang für ihn der fünfte Platz heraus. Zwar nicht der erhoffte Etappensieg, aber wir haben alles gegeben und die Konkurrenz schläft schließlich auch nicht.

Jetzt freue ich mich erstmal auf die Massage und auf ein kühles Zimmer. Unser Hotel liegt heute direkt am Meer. Doch wer glaubt, das Meer bietet Abkühlung, der hat sich getäuscht. Es fühlt sich etwa so an wie heißer Tee.

Bis morgen

Christoph

Mittwoch, 3. März 2010

Saunagang Teil 2

Wie gestern auch ging es heute vom Start weg los wie die Feuerwehr. Jeder wollte in der Gruppe sein und so kam es, dass wir die erste Rennstunde mit einem 50er Schnitt fuhren. Auch unser Team Vorarlberg-Corratec versuchte, in jeder Gruppe vertreten zu sein.

Aber bei der Hitze hier in Malaysia ist das nicht so einfach. Bei knapp 40 Grad konnte ich zwei oder drei Attacken mitgehen, doch danach musste ich mich wieder ca. fünf Kilometer lang im Feld verstecken, um mich zu erholen und wieder Luft zu bekommen. Danach versuchte ich erneut mein Glück.

Als sich nach ca. 65 Kilometern drei Mann vom Feld lösen konnten, waren alle waren wirklich froh, dass mal kurz Ruhe ins Feld einkehrte und jeder seine Getränkehalter wieder mit Flaschen auffüllen konnte. Es war jedem klar, dass die drei Ausreißer kurz vor dem Ziel eingeholt werden und es zu einem Massensprint kommen würde. Das war auch unser Plan, da mit René Haselbacher und René Weissinger zwei sehr schnelle Leute in unseren Reihen stehen!

Doch zwei Stürze im Feld und ein zu langes Zögern beim Nachfahren verhinderten den gewünschten Massensprint. Trotzdem konnte Rene Weissinger im Sprint des Hauptfeldes den hervorragenden 6. Platz erreichen. Wir hoffen nun, dass es morgen zu einem Massensprint kommt und einer unserer Sprinter den erhofften Etappensieg abschießen wird.

Jetzt werde ich noch zentimeterdicke Body Lotion auf meine leicht gerötete Haut schmieren und mich mit meinen Teamkollegen zum Abendessen begeben.

Bis morgen

Christoph

Montag, 1. März 2010

Saunagang Teil 1

Hallo zusammen!
Bei “angenehmen“ 35 Grad und gefühlten 100 % Luftfeuchtigkeit sind wir heute zur Tour de Langkawi in Kota Bharu gestartet. Für mich ist es der erste Renneinsatz in der neuen Saison, und es ging gleich von KM 0 richtig zur Sache. Die vielen asiatischen Mannschaften die mitten in ihrer Rennsaison stehen, attackierten im Kamikaze style andauernd. Und so fuhren wir die ersten 60 km mit einem knappen 50er Schnitt. Auch ich und meine Teamkollegen versuchten in jeder größeren Fluchtgruppe vertreten zu sein, was uns auch gelang. Es fühlte sich ungefähr so an, als würde man in einer Sauna Rad fahren, und jede Attacke war wie ein Aufguss. Nach zahlreichen sogenannten „Aufgüssen“ ließ man schließlich 3 Fahrer wegfahren, wovon sich schließlich einer auf bis zu 10 min vom Feld lösen konnte. 20 km vor dem Ziel hieß es schließlich „Feld geschlossen“ und wir versuchten unseren Sprinter Rene Haselbacher in Position zu bringen. Wir konnten 5 km vor dem Ziel einem Zug aufbauen und in auch bis zur 1 km Marke halten, leider war Rene dann zu früh auf sich alleine gestellt und so musste er sich mit dem 6. Platz zufrieden geben. Morgen gibt es für uns eine neue Chance es besser zu machen. Als bis morgen, wenn der 2. Saunagang bevorsteht.

bis dann
christoph