Mittwoch, 10. März 2010

Heiß,Heißer, Kuala Lumpur

Zum letzten Mal sind wir heute zur Startlinie der diesjährigen Tour de Langkawi gerollt. Schon beim Start um 11:00 Uhr zeigte das Thermometer „angenehme“ 37 Grad an. Wie jeden Tag wurde gleich Vollgas attackiert, doch auf den ersten hügeligen 60 Kilometern konnte sich keine Gruppe absetzen. Mir ging es im Vergleich zum Vortag ein wenig besser und so probierte ich es, mich in einer Spitzengruppe zu zeigen. Ich konnte mich mit fünf anderen Fahrern nach 60 Kilometern absetzen.

Da eigentlich jede wichtige Mannschaft in der Gruppe vertreten war, hatte ich, als der Abstand auf zwei Minuten anwuchs die Hoffnung, dass wir vielleicht den Etappensieg unter uns ausmachen würden. Doch die australische Nationalmannschaft und das ISD-Team holten uns drei Runden (15km) vor dem Ziel ein. Auf den Schlussrunden rund um die Petronas Towers in Kuala Lumpur herrschte eine atemberaubende Stimmung. Tausende Menschen am Streckenrand ließen Tour de France- Feeling aufkommen.

Nachdem meine fünf Mitstreiter und ich eingeholt wurden, versuchte es mein Teamkollege René Weissinger mit einem Husarenritt. Aber auch er wurde 2 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt. Für unser Team musste dann wieder Sprinter Rene Haselbacher die Kohlen aus dem Feuer musste holen. Und er tat es eindrucksvoll mit dem dritten Platz.

Für unser Team war es wirklich ein würdiger Abschluss dieser Rundfahrt. Wir waren oft in Spitzengruppen vertreten und “Hasi” war in jedem Massensprint zur Stelle. Sofort nachdem ich den Zielstrich überfuhr, erfuhr ich dass ich zur Dopingkontrolle gelost worden war. Es war mir klar, dass ich durch die extrem heißen Temperaturen sicherlich ein wenig brauchen würde, um genug Flüssigkeit getrunken zu haben, damit ich die Probe würde abgeben können. Es dauerte zwei Stunden, bis ich endlich in einem 50 Grad heißen Wohnwagen meine Urinprobe abgeben konnte. Meine Betreuer lachten sich zu Tode, als ich wie nach einem Saunagang schweißüberströmt aus dem Wohnwagen stieg!

Resümierend kann ich sagen, dass die Rundfahrt extrem gut organisiert war und es Spaß gemacht hat, hier in Malaysia Radrennen zu fahren. Ich persönlich hatte mir natürlich ein bisschen mehr bei der Bergankunft an den Genting Highlands vorgenommen, aber im ersten Saisoneinsatz funktioniert halt nicht immer alles nach Plan. Leider steht auch in Österreich mal wieder ein Zahnarztbesuch für meine Weißheitszähne an. Für meinen Formaufbau war diese Rundfahrt jedenfalls perfekt. Ich konnte viele wichtige Rennkilometer sammeln und zusätzlich auch schon Bräune tanken. Jetzt steht aber noch eine elend langer Transfer in die verschneite Heimat auf dem Programm.

Nach ein paar Regenerationstagen zu Hause folgt nächste Woche unsere Teampräsentation. Bevor es dann bei mir mit den nächsten Renneinsätzen wie Tschibo Cup Leonding, Settimana Lombarda und Türkei-Rundfahrt weitergeht.

bis bald
christoph

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