Montag, 26. April 2010

Wie bei einem Autorennen


Am Samstag sollte das 2. Tschibo Cup Rennen der Saison in Gmunden über die Bühne gehen. Doch schon vor dem Start herrschte das blanke Chaos. Keiner wusste wo der Start war, oder in welche Richtung man starten sollte. Nach einer großen und kleinen Aufwärmrunde, wo wir schon die ganze Zeit mit uns entgegenkommenden Autos kämpften, erreichten wir die Schlussrunden, wo ein 2,5 km langer teilweise 18 % steiler Berg auf uns wartete. Wir waren mit einer extrem starken Mannschaft am Start und kontrollierten das ganze Renngeschehen nach Belieben. Doch ein Rennen auf einer solch schlecht abgesichterten Strecke zu fahren wurde immer mehr zum Risiko und so beschlossen wir nach 80 km das Rennen zu beenden. Eigentlich schade, da es  ein sehr selektiver Kurs war und der Sieger wäre wohl nur aus unseren Reihen gekommen. Aber Sicherheit geht vor!!
Leider kann ich am Wochenende nicht beim meinem Heimrennen in Wolfsberg an des Start gehen, stattdessen werde ich beim italienischen Eintagesklassiker GP Larciano in der Toskana teilnehmen.
Vom Virus von der Türkei Rundfahrt habe ich mich wieder erholt, und hoffe am Samstag eine gute Leistung zu bringen.
Ich habe auch den Rennplan für die nächsten 2 Monate bekommen.

1.5. GP Larciano 1.1
6.5-9.5 Szlakiem Grodow POL 2.1
16.5 Tschibo Cup Bad Erlach
30.5 Tschibo Cup Wien-Laßnithöhe
2.6.-6.6 Tour de Luxembourg 2. HC
11.6-13.6 Oberösterreich Rundfahrt 2.1
20.6. GP Judendorf 1.2

Donnerstag, 22. April 2010

Rückblick Türkei Rundfahrt

Hallo zusammen!

 
Tut mir Leid, dass ich mich seit der 2. Etappe nicht mehr gemeldet habe. Aber zum einem hatte ich die Tage darauf kein Internet im Zimmer oder war erst so spät ins Hotel gekommen, dass ich zu müde war noch irgendetwas zu schreiben. In der Nacht von der 2. auf die 3. Etappe kühlte es im Zimmer von mir und meinem Schweizer Zimmergenossen Silvere Ackermann extrem ab, obwohl wir die Klimaanlage ausgeschaltetet hatten.Wir hatten uns daher sofort eine Erkältung eingefangen. Zum Glück hatte ich wirklich eine passable Form, und so lief es bei den Etappen 3 und 4, trotz verkühlter Nase und Halsweh akzeptabel.
Am Morgen der 221 km langen Königsetappe fühlte ich mich wirklich todmüde, krank und komplett verkühlt. Aus einer Kurzschlussreaktion attackierte ich trotzdem bei Kilometer 0. Vom Start ging es gleich 1000 Höhenmeter auf irgendeinen Pass in der türkischen Pampa. Nach 2 Kilometer schlossen noch 5 Mitstreiter auf, und so brachen wir gemeinsam auf einen langen, langen Tag, auf schlechter Straße, mit Gegen- und Seitenwind auf. Obwohl ich schwer Luft bekam, ging es mir den ganzen Tag über ziemlich gut und ich musste nie ans Limit gehen um die Gruppe zu halten. Nach über 212 km an der Spitze holte uns das Feld 6 km vor dem Ziel ein. Meine Aufgabe habe ich aber erfüllt und brachte unserem Team einige wertvolle Fernsehminuten ein. Am Ende des Tages war ich aber nur ein krankes Wrack im Radgewand. Zu meiner Verkühlung kam über Nacht auch noch Durchfall und Magen-Darm Beschwerden hinzu. Während mein Zimmerkollege Ackermann zur 6. Etappe gar nicht mehr an den Start ging, versuchte ich noch irgendwie über die 195 km zu kommen.
Es war wirklich der schlimmste Tag auf dem Rad den ich in meiner Karriere erlebt hatte. Ich konnte die ganze Etappe über fast nichts essen, bekam keine Luft, und hatte Kälte- und Wärmeausbrüche. Ich weiß nicht mehr wie, aber ich konnte mich mit dem Gruppetto ins Ziel retten. Ich versuchte mich über Nacht ein bisschen zu erholen. Ich wachte aber am nächsten Morgen noch viel schwächer auf. Und da die Gesundheit vor ging trat ich zur 7. Etappe gar nicht mehr an. Die darauffolgenden Tage in der Türkei versuchte ich mich so gut es ging zu erholen und wieder zu Kräften zu kommen. Zum Glück konnte ich entgegen einiger meiner Teamkollegen, wie geplant am Montag nach Hause fliegen. In den nächsten Tagen werde ich zum Regenerieren und zum Aufbau meines Magen Darm Trakts :) nutzen. Hoffentlich geht es am Samstag beim nächsten Tschibo Cup Rennen in Schwanenstadt wieder aufwärts.

bis bald
christoph

Montag, 12. April 2010

2. Etappe Türkei Rundfahrt

Hallo zusammen!

Gestern sind wir erst um Mitternacht in unserem Hotel in Kusadasi angekommen. Zum Glück war heute erst um 12:15 Start. Gleich nach dem Start ging es einen 300 Höhenmeter Berg hinauf, wo sich eine 5 köpfige Spitzengruppe mit meinem Teamkollegen Hubert Schwab absetzen konnte. Den ganzen Tag über herrschte extremer Gegen- und Seitenwind, so dass die ganze Etappe entlang die Gefahr einer Windkante bestand. Bis auf die letzten 40 km war es aber ein sehr ruhiger Tag. Leider hat unser Sprinter Sebastian Siedler einen Magen-Darm Virus und konnte so nicht ins Sprintfinale eingreifen. Im gefährlichen Finale hielt ich mich zurück und rollte irgendwo mitten im Feld ins Ziel. Trotzdem fühlten sich meine Beine wirklich gut an und ich gehe zuversichtlich in die nächsten Etappen. Jetzt freu ich mich schon auf die Massage meines türkischen Masseurs!! Der ist wirklich gut!!!

bis bald
christoph

Sonntag, 11. April 2010

1. Etappe Türkei Rundfahrt

Hallo zusammen!


Seit Freitag befinde ich mich mit meinem Team in Istanbul. Leider ist das Wetter kälter als in Österreich :). Die Hotels bei der Türkei Rundfahrt sind traditionell 5 Sterne Häuser und so residieren wir im Renaissance Hotel Istanbul, wo ich von meinem Zimmer aus direkt auf dem Bosporus blicken kann. Beim heutigen Prolog gab es für mich natürlich nichts zu holen und so ging ich die ganze Sache ganz relaxt an. Der stürmische Wind vom Meer blaste mich fast von der Straße. Schlussendlich wurde ich nicht Letzer, aber fast :). Trotzdem blicke ich den nächsten Etappen sehr positiv entgegen. Ich fühle mich wirklich gut erholt von der Lombardischen Woche und auch fit genug bei den nächsten Etappen etwas zu zeigen.  Jetzt geht es dann noch zum Flughafen wo wir zur morgigen Etappe nach Kusadasi fliegen. Drückt mir Daumen, vielleicht seht ihr mich ja mal auf Eurosport.

bis bald
christoph

Dienstag, 6. April 2010

4. + 5. Etappe Settimana Lombarda

Hallo zusammen!

Die 4. Etappe endete mit einer Hiobsbotschaft für unser Team und speziell für mich als Freund. Mein Zimmerkollege Martin Schöffmann ist auf der regennassen Abfahrt von der vorletzten Bergwertung mit dem Vorderrad weggerutscht und so unglücklich auf die Hüfte gefallen, dass er sich den Oberschenkelhals gebrochen hat. Er musste noch in Bergamo am Abend operiert werden. Gestern waren meine Teamkollegen und ich nach der letzten Etappe noch bei Martin im Spital. Er hat zum Glück die Operation gut überstanden. Trotzdem fragt man sich nach so einem Ereignis, wie viel Risiko man in diesem Sport nehmen muß und wie schnell ein Sturz alles verändern kann. Das Wichtigste für Martin ist es, jetzt wieder komplett gesund zu werden und erst dann wieder an eine Rückkehr in den Radsport zu denken.
Beim Rennen selbst zeigte sich mein Teamkollege Andreas Dietziker in hervorragender Verfassung und erreichte bei den Etappen 4 und 5 die Plätze 10 und 2 (hauchdünn geschlagen von Ricco). Ich versuchte ihn so gut wie möglich zu unterstützen und mich weiter in meiner Form zu verbessern. Abgesehen vom Martins Sturz, war diese Rundfahrt eine perfekte Vorbereitung für die kommende Türkei Rundfahrt (jeden Tag live auf Eurosport). Ich hoffe, dort einige Akzente setzen zu können.
christoph

Samstag, 3. April 2010

2. + 3. Etappe Settimana Lombarda

 Hallo zusammen!

Gestern stand die 2. Flachetappe mit 175 km rund um Dalmine auf dem Programm. Obwohl es wegen des Windes immer wieder ein wenig hektisch im Feld war, verbrachte ich einen ruhigen Renntag. Trotzdem hatten wir im Ziel 44,5 Schnitt. Für die heutige Bergetappe sagte der Wetterbericht strömenden Regen an. Doch wir hatten Glück, und der Regen setzte erst auf den letzten 20 km ein. Wir  mussten 125 km mit knapp 2000 Höhenmeter bewältigen. Von Anfang wurde von den italienischen Mannschaften ein extrem hohes Tempo gefahren, wodurch wir im Ziel knapp 42 Schnitt hatten. Ich fühlte mich heute wirklich gut und konnte problemlos über alle Berge mit der 1. Gruppe rüber fahren. Bei der Abfahrt vom vorletzten Berg fuhr ich aber zu weit hinten, und das Feld teilte sich in mehrere Gruppen. Es kostete extrem viel Kraft wieder nach vorne zu fahren, doch ich kam genau bei der Anfahrt zum Schlussanstieg wieder in die 1. Gruppe rein. Trotzdem fehlten mir dadurch ein paar Körner und ich konnte nicht mehr lange mit den Besten mithalten und fuhr dann locker mit meinem Zimmerkollegen Schöffmann ins Ziel. Gewonnen hat ein gewisser Riccardo Ricco!!

bis bald
christoph

Donnerstag, 1. April 2010

1. Etappe Settimana Lombarda = 5 Grad und Regen!!!

Hallo zusammen!

Gestern begann mit einem 6,6 km langen Bergzeitfahren die Lombardische Woche. Leider lief es für mich nicht nach Wunsch, und  so büßte ich über 2 Minuten auf Sieger Scarponi ein. Aber so ein  kurzes Bergzeitfahren am 1. Tag war noch nie meine Stärke, da ich immer ein bisschen brauche bis meine Beine anfangen zu drehen.
Heute stand die 1. Etappe auf dem Programm. Die Wettervorhersage sagte erst für den späten Nachmittag Regen an, doch nach ca. 20 km öffneten sich die Schleusen des Himmels und es kühlte auf 5 Grad ab. Bei 190 Profis will natürlich jeder sofort eine Regenjacke vom Betreuerauto holen und so gab es das pure Chaos. Es war wirklich unglaublich kalt und extrem gefährlich, da die Straßen extrem glatt waren. Mir war so kalt dass ich das ganze Rennen nichts Essen konnte, da ich kein Gefühl mehr in den Fingerspitzen hatte um mir etwas aus der Trikottasche zu nehmen. 70 km vor dem Ziel teilte sich das Feld in 2 Gruppen und ich konnte komplett erfroren das Rennen in der 1. Gruppe beenden. So, jetzt werd ich mich eine halbe Stunde in die Dusche setzten um wieder aufzutauen. An solchen Tagen würde man lieber nicht Radprofi sein sondern lieber beim Billa in der Feinkostabteilung arbeiten :)

bis morgen
christoph