Dienstag, 31. August 2010

Wolkenbruch bei Giro del Veneto und Hochgeschwindigkeitsrennen in Slowenien

Hallo zusammen!

Am Samstag stand ich beim italienischen Herbstklassiker Giro del Veneto am Start. Heuer wurde der Kurs ein wenig verändert. Die ersten 80 km waren flach, danach folgten 12 Runden über einen 2 km langen Berg und die letzten 20 km dieses 200 km langen Rennens führten wieder flach ins Ziel nach Castelnuovo. Da auch Paolo Bettini, Aufschlüsse bzgl. seiner Aufstellung der italienischen Nationalmannschaft für die WM suchte, waren besonders die Italiener an einem sehr schnellen und schweren Rennen interessiert. Die ersten 60 km fuhren wir mal wieder mit einem 50er Schnitt herunter, danach war es kurz ruhig, aber als es auf die Runden mit dem Hügel ging, begann die Tempobolzerei von neuem. Ich fühlte mich das ganze Rennen wirklich sehr gut und hatte überhaupt keine Probleme dem Tempo am Berg zu folgen. Obwohl das Feld oft am Anstieg riss, rollte in der Abfahrt meistens alles wieder zusammen. Nach dem letzten Anstieg des Tages waren von den 200 Startern noch 100 Fahrer im Rennen. Auf den letzten 10 km kam es plötzlich zu einem Wolkenbruch. Es wurde so glatt, schmierig und gefährlich wie ich es noch nie erlebt habe. Ca. 6 km vor dem Ziel waren mit mir etwa noch 50 Leute an der Spitze. Ich wollte aber auf den letzten 2 km die auf Kopfsteinpflaster zu fahren waren nichts riskieren und fuhr am Ende des Feldes. In einer Linkskurve passierte dann ein gewaltiger Massensturz 20 Fahrer lagen auf der Straße. Ich suchte meinen Weg durch die am Boden liegenden Fahrer und konnte schließlich ohne das Pflaster geküsst zu haben als 22. das Ziel passieren. Für mich die beste Leistung die ich jemals bei einem solchen schweren Rennen gezeigt habe.



Nach dem Rennen fuhren wir dann 4 Stunden nach Novo Mesto wo wir genächtigt hatten. Am nächsten Tag fuhren wir weiter zum Tschibo-Cup Rennen nach Zagreb. Auf den ersten flachen 100 km wurde ständig attackiert, so kam es auch dass wir fast 48 Schnitt bis zum ersten Berg hatten. Nachdem der Berg zügig gefahren wurde, waren an der Bergwertung noch 40 Leute und unser Team war bis auf Matic noch komplett an der Spitze vertreten. Hauptziel des Tages war es, das Gelbe Trikot von Beni zu verteidigen. Die Schlüsselstelle war der 1 km lange Schlussanstieg in Laibach und die winkelige und gefährliche Anfahrt dorthin. Nachdem ich es ein paar Mal im welligen Gelände versucht hatte mich von der Spitzengruppe abzusetzen, was aber nicht gelang, versuchte ich Beni im Schlusssprint perfekt in Position zu bringen. Ich fuhr mit Beni als 5. oder 6. in den Schlussanstieg rein, bis zur 500 Meter konnte ich ihn noch unterstützen, danach spürte ich das schwere Rennen des Vortages und die fehlende Spritzigkeit um ganz Vorne mitmischen zu können. Schlussendlich kam ich auf den nicht erwähnenswerten 23. Rang. Umso erfreulicher aber, dass Beni 2. geworden ist und seine Führung im Tschibo -Cup ausgebaut hat. Am Freitag steht nun die ÖM Berg in Deutschlandsberg am Programm, bevor ich dann am Samstag nach Rimini zum nächsten italienischen Eintagesklassiker "Giro della Romanga" fahren werde.



Bis dahin

Christoph

Donnerstag, 26. August 2010

Massensprint bei Burgenland Rundfahrt!

Hallo zusammen!

Vergangenes Wochenende standen wieder 2 Rennen am Programm. Am Samstag der Herbstklassiker „Trofeo Melinda“ in der Nähe von Bozen. In meiner bisherigen Karriere bin ich nun alle italienischen Herbstklassiker gefahren. Bis auf die „Coppa Agostoni“ war kein Rennen auch nur annähernd so schwer, wie jene „Trofeo Melinda“. Ständig rauf und runter, links und rechts. Es waren insgesamt 195 km und 3500 Höhenmeter zu fahren. Nach der langen Rennpause ging es mir gar nicht mal so schlecht. Ich konnte mich bis km 140 in der 1. Gruppe halten. Danach war aber finito! Gewonnen hat Vicenzo Nibali, der meiner Meinung nach auch bei der Vuelta aufs Podium fahren wird. Danach fuhren wir 9 Stunden lang Richtung Burgenland. Erst um halb 12 Uhr kamen wir im Hotel an. Sicher keine optimale Vorbereitung auf jenes Rennen, dass ich letztes Jahr gewonnen habe. Heuer wurde der Kurs ein wenig verändert. Der lange Anstieg zum Geschriebenstein fing erst  nach 80 km an und es waren nur noch 4 anstatt 6 Schlussrunden zu bewältigen. Auf den ersten Kilometern fühlten sich meine Beine, von der langen Anreise, wie Beton an! Zum Glück war das Rennen extrem langsam. 3 Mann setzten sich ab und wir fuhren den Geschriebenstein so langsam wie noch nie hinauf. Das führte dazu, dass nach den 2 langen Bergwertungen - Geschriebenstein und Bernstein - noch immer ein sehr großes Hauptfeld bestand. In den letzten Jahren waren wir an dieser Stelle vielleicht noch 25 Mann. Ich fühlte mich von Kilometer zu Kilometer immer besser, attackierte ein paar Mal aber ich konnte mich nicht absetzen. Auf den Schlussrunden, mit kurzen knackigen Anstiegen versuchten wir von unserem Team aus das Rennen schwerer zu machen. Wir konnten einige Fahrer durch unsere Tempoverschärfungen abhängen, doch schlussendlich kamen 30 Mann zum Massensprint. Ich versuchte noch Beni im Gelben Trikot in Sprintposition zu bringen und kam dann schließlich selber  als 15. ins Ziel. Schade! Wenn das Rennen vielleicht noch eine Runde länger gewesen wäre, dann hätten sich vielleicht noch 10 Mann an der Spitze gehalten. Hoffentlich gehen die Veranstalter, meiner Meinung nach, des schönsten und besten Rennens Österreichs, wieder zur alten Strecke zurück! Am Wochenende geht es nun bei mir mit dem „Giro del Veneto“ und dem Tschibo-Cup Rennen „Zagreb-Laibach“ weiter. Vor allem die kurze Bergankunft in Laibach könnte mir liegen. Die Form  stimmt  mich jedenfalls zuversichtlich!

Bis dahin
Christoph

Donnerstag, 19. August 2010

Am Wochenende Trofeo Melinda und Burgenland Rundfahrt

Hallo zusammen!


Nach 2 Wochen Rennpause geht es für mich am Samstag mit dem italienischen Eintagesklassiker Trofeo Melinda in Bozen weiter. Ein unglaublich schweres Rennen mit über 3500 Höhenmeter. In den letzten 2 Wochen konnte ich sehr gut trainieren und meine Beine fühlen sich auch nicht schlecht an, aber ich sehe das Rennen am Samstag vorallem als Vorbereitung für die Burgenland Rundfahrt. Den Sieg aus dem letzten Jahr zu wiederholen wird sehr sehr schwer, aber ich werde alles geben und versuchen ein gutes Rennen abzuliefern. Mal sehen was raus kommt. Die Strecke liegt mir jedenfalls und heißes Wetter is auch angesagt!

bis dann
christoph

Donnerstag, 5. August 2010

VORTRAG IM EUCO-CENTER - FREITAG 6.8. 17:00 UHR!!!

Hallo zusammen!

Nachdem mich  schon öfters ein paar Leute gefragt haben, ob ich nicht mal Lust hätte einen kleinen Vortrag über mein Leben als Radprofi zu halten, werde ich nun am Freitag den 6.8 im EUCO Einkaufszentrum um 17:00 einen kleinen Powerpoint Vortrag über meine bisherige Karriere, Training, Ernährung und Erlebnisse von meinem Rennen berichten. Würde mich sehr freuen, wenn einige von euch vorbeischauen würden. Wird sicherlich interessant werden !:)

hoffentlich bis Freitag :)
christoph

M3 Montafon Mountainbike Marathon - Mann, war ich kaputt!!!!

Hallo zusammen!

Letzten Samstag bin ich beim M3 Mountainbike Marathon in Schruns am Start gewesen. Mein Radsponsor Corratec stellte mir ein super Bike zur Verfügung und meine Teamleitung organisierte mir den Start sowie 4 super Tage im Walliserhof, wo ich gleich noch ein bisschen Urlaub mit meiner Freundin machte. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, auf was ich mich eingelassen habe. 145 km und 4500 Höhenmeter galt es zu überwinden. Im Gegensatz zur Salzkammergut Trophy waren diesmal auch einige Mountainbike Größen mit von der Partie. Und gleich auf den ersten Trails bekam ich deren Klasse und mein technisches Unvermögen zu spüren. Bergauf hatte ich kein Problem das Tempo mitzugehen, aber auf den technischen Passagen hatte ich keine Chance deren Hinterrad zu halten. So fuhr ich mein eigenes Rennen und fuhr fast den ganzen Tag über alleine. Da ich keinen Tachometer hatte, wusste ich auch nicht wie weit es noch bis ins Ziel ist und das wurde mit der Zeit zum Horror für mich, da mir schön langsam der Akku ausging. Bei der letzten Steigung war mir nur mehr schwarz vor den Augen. Nach 7 Stunden und 37 Minuten kam ich schließlich als 5. ins Ziel. Komplett ausgepowert, dreckig bis aufs Letzte, und da mir in  der letzten Abfahrt noch eine Kuh in den Weg lief, hatte ich auch noch ein blutiges Knie-so beendete ich den Tag. In meinem ganzen Radsportleben war ich noch nie so "tot" wie nach diesem Rennen. Trotzdem war es eine unglaubliche Erfahrung und vielleicht werde ich wieder einmal den Sprung aufs Mountainbike  machen. In den nächsten Wochen sicherlich nicht, das habe ich mir geschworen!!
Wie sehr ich mich ausgereizt habe, habe ich gleich ein paar Tage später erfahren, als mich ein schrecklicher Magendarmvirus 2 Tage ans Klo fesselte :). Zum Glück geht es heute schon besser!

bis bald
christoph